Basiswissen über gesunde Ernährung

Wie ernähre ich micht richtig und damit gesund?

Bei vielen Tieren ist das relativ einfach zu beantworten, besonders bei solchen, die sich evolutionär eine Nische erfressen haben. Raubtiere jagen andere Tiere, vorzugsweise massenhaft vorkommenden Pflanzenfresser. Letztere sind wiederum ein großes Ärgernis für die Pflanzen, welche mit Stacheln, Dornen, Gift und allerlei anderen Tricks versuchen diesen tierischen Vegetariern den Appetit zu verderben.

Leibgericht
Der Mensch ist wohl die denkbar schlechteste Mischung aus beiden.

Nicht einmal das wichtige Vitamin C kann der Mensch selber produzieren, durch einen Gendefekt fehlt bei Primaten ein Gen, ohne dieses Gen kein Enzym, das speziell für die Erzeugung dieses Vitamins zuständig ist. Hunde und Katzen haben dieses Gen, viele Veganer würden ihr gezähmtes Raubtier dennoch gerne auf pflanzliche Kost umstellen. Bei vielen Pflanzen (-teilen) fehlt uns die nötige Ausstattung an Organen (Kropf, Mägen, Darm) oder Mikroorganismen, die die Nahrung in einen verwertbaren Zustand aufspalten, um diese optimal zu verdauen.

Vor über hundert Jahren war es noch relativ einfach sich gesund zu ernähren, den meisten Menschen blieb auch gar nichts anderes übrig. Zu essen gab es was vor der Tür gewachsen ist oder im Stall stand. Die Felder wurden mit dem gedüngt was Mensch und Tier ausgeschieden haben. Kunstdünger und Biozide gab es nicht und auch keinen profitgeilen Handel und Industrie, die in Spanien 500 Tonnen Gurken eingeladen haben und in Hamburg 550 Tonnen wieder ausgeladen haben ;) Zucker und weißes Mehl waren für den größten Teil der Bevölkerung ein unbezahlbares Luxusgut. Diejenigen die dahin zurück wollen möchte ich aber gleich mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 30 bis 40 Jahren vertraut machen. Harte Arbeit, Hungersnöte, Kriege und die fehlenden Segnungen moderner Medizin und Hygiene haben die Lebenszeit damals drastisch verkürzt. Obwohl sich etwa 40 % der Inder vegetarisch ernähren haben sie nur eine durchschnittliche Lebenserwartung von 64 Jahren, in Deutscland steuern wir hart auf die 80 zu.

Die Lebenserwartung wird nur zu einem kleinen Teil von gesunder Ernährung beeinflusst. Von unserer genetischen Ausstattung angefangen über ein gesundes Maß an Bewegung, Gefahren von Außen (Umweltgiften, Unfällen, Kriminalität etc.) und eigenem Verhalten (Stress, ausreichend Schlaf) reichen die Faktoren, die unsere Lebensspanne bestimmen. Marketingexperten haben schon lange unsere Sehnsüchte und Ängste entdeckt und nutzen sie um uns im harmlosesten Fall überteuerte und im schlimmsten Fall gesundheitsschädliche Produkte zu verkaufen. Wer möchte nicht mit einem Brotaufstrich sein Risiko einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu bekommen senken. Warum nicht mit einem Joghurtdrink die Abwehrkräfte steigern oder mit einem Müsliriegel das Krebsrisiko senken. Wenn man genug für eine Studie bezahlt bekommt man auch das gewünschte Ergebnis.

vgwort

Apropos wissenschaftliche Studien, Wissenschaft ist seit ihrer Entstehung eine Aneinanderreihung von Irrtümern und Fehlinterpretationen. Wirklich wissenschaftliche Beweise was und in welcher Menge gesund ist gibt es praktisch nicht. Obst und Gemüse sind trotz Vitaminen, Antioxidantien und sekundärer Pflanzenstoffe gesund, bei synthetischen Vitaminen & Co. zeichnet sich eher ein gegenteiliger Trend ab. Etwas gesicherter ist, dass ein Übermaß an Fett (egal ob tierisch oder pflanzlich) und eine deutlich überhöhte Kalorienzufuhr ungesund ist, dabei spielt es dann auch keine Rolle ob die Kalorien von purem Zucker, Pasta, Reis oder bei Neumond gebackene Dinkel-Vollkornkekse mit Wildhonig sind.

Bei vielen Trends sollte man sich ohnehin erst fragen, wem nützt das noch mehr als mir und meiner Gesundheit. 85 % des weltweit produzierten Steviaextraktes kommen aus China ebenso wie Gojibeeren, Arganöl nützt vor allem marokkanischen Bergfrauen aus erschütternder Armut zu entkommen, Aroniabeeren und Cranberrys helfen der amerikanischen Wirtschaft durch die Flaute. Die Lebensmittelindustrie interessiert sich nur für unsere Gesundheit solange sie damit ihre Profite maximieren kann. Aufgepimpte, vegane, glutenfreie und biologische Lebensmittel lassen sich mit einer üppigen Marge verkaufen, andererseits werden gesundheitlich zweifelhafte Substanzen zugesetzt oder Rohstoffe ersetzt um Kosten zu sparen, von einem nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt und einer artgerechten Behandlung von Tieren ganz zu schweigen. Tomaten auf meinem Balkon

Diese Website will Dir Alternativen aufzeigen, mit Mythen und Irrtümern aufräumen und Dir natürliche Produkte und selbst zubereitete Speisen (wieder) schmackhaft machen. Oft ist es sehr einfach, der industriellen Pampe eine Abfuhr zu erteilen und selber zu kochen. Dazu gebe ich Dir gerne ein paar Anregungen, Tipps und natürlich leckere Rezepte dann schmeckt das Essen wieder und ist zudem gesund.

Natürliche Zutaten

Tomaten auf meinem Balkon
Es ist gar nicht so schwierig mit natürlichen Lebensmitteln ein paar Kilo abnehmen oder auch das Gewicht halten.

Sicher ist es einfacher, fertig zubereitete Nahrung aus der Fabrik aufzuwärmen oder in alles und jedes eine Fix-und-Fertig-Tüte einzurühren, als sich mit den Grundlagen der Essenszubereitung zu beschäftigen. Aber es lohnt sich! Du musst Dich nicht nur von Gemüse und Salat ernähren, um gesund zu bleiben und vielleicht das eine oder andere Pfund abzunehmen. Eiweiß (Protein) und Fett sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil unserer täglichen Nahrung. Extrem fett- oder eiweißarm ist genauso ungesund wie zu reichhaltig. Auch mit gesundem Obst und Nüssen kann man sich dick fressen, eine ausgewogene Ernährung ist abwechslungsreich und berücksichtig alle Ernährungsbausteine und persönliche vorlieben und Abneigungen.

Energieaufnahme und - verbrauch

Vor allem Bewegungsmangel und zu reichhaltiges Essen führen zu Übergewicht, wer täglich 5000 KcalInformation verbrennt, darf und muss diese auch zu sich nehmen.

Wer tagsüber im Büro sitzt, alle Wege mit dem Auto oder Bus zurücklegt verbraucht vielleicht 2000 bis 2500, wenn dann aber jeden Tag 3000 Kcal auf dem Teller liegen, wird der Überschuss halt für "schlechte" Zeiten eingelagert. Umso stärker je mehr Vorschäden durch rabiate Diäten entstanden sind - Jojo-Effekt. Es gibt auch noch andere Faktoren, die unser Gewicht beeinflussen, dazu findest Du unter [Abnehmen] genauere Informationen.

Kalorien/Joule - Eine Kalorie wird benötigt um 1 Gramm Wasser um ein Grad Celsius zu erwärmen, üblicherweise werden 1000 Kalorien zu einer Kilokalorie (Kcal) zusammen- gefasst, mit einer Kilokalorie kann man 1000 Gramm Wasser um ein Grad erwärmen. Der Umrechnungsfaktor von Kalorie zu Joule ist mal 4,185.

Um auch nur zwei Pfund an Gewicht zu verlieren muss man/frau rund 7000 Kcal weniger aufnehmen als verbraucht wird. Bei einem täglichen Gesamtbedarf von 2000 bis 3000 Kcal ist das eine Wochenaufgabe. 500 Kcal beim Essen einsparen und weitere 500 durch zusätzliche Aktivitäten verbrennen.

selbst gemachte Trüffel

Für den Erfolg einer Diät spielen nicht nur die Kalorien eine Rolle, sondern auch wie lange die verzehrten Lebensmittel sättigen. Eiweiß- und Ballaststoffreiche Lebensmittel haben zwar eine relativ hohe Energiedichte, machen aber auch lange satt. So gilt es abzuwägen, geringe Energiedichte kontra langes Sättigungsgefühl.


Jede Diät, die einen Gewichtsverlust von mehr als 1 kg in der Woche verspricht, kann man nur als ungesund bezeichnen. Denn dabei wird mehr Muskelmasse als Fett abgebaut, was den Grundumsatz senkt und damit kontraproduktiv ist.

Übrigens: 100 g reiner Alkohol liefert einen Brennwert von etwa 700 Kcal. Alkoholische Getränke schlagen mit 40 bis 300 Kcal je 100 ml in der Energiebilanz zu Buche. Neben dem Alkohol enthalten sie auch Kohlenhydrate in der Form von Zucker und Fett, Baileys schafft sogar fast 330 Kcal je 100 ml, da hat ein Cheeseburger mit 305 Kcal sogar noch weniger. Wer also Gewicht verlieren möchte sollte maximal dreimal wöchentlich ein Glas Bier oder Wein geniessen. Neben der Energie die er liefert stört Alkohol auch noch den Fettabbau, was dann doppelt schlecht ist.

 


Viele Ernährungslehren haben eher einen religiösen esoterischen Charakter, denn einen wissenschaftlich fundierten, da wird alles in einen Topf geworfen und gut umgerührt, kosmische Energien, schlechte Schwingungen, gespeichertes Sonnenlicht, mikrobielle und enzymatische Prozesse, angebliche Schlacken und vieles mehr; das ganze wird dann noch mit einerordentlichen Prise Evolutionsgeschwätz gewürzt und mit dem Versprechen von Gesundheit, Glück und jugendlicher Frische und Aussehen bis ins hohe Alter aufgetischt. Hier ist nicht nur die Gefahr für den Körper und die Geldbörse groß, sondern auch für die Psyche!

Auf und Ab auf der Waage

Nur wer weiß was er isst kann sein Gewicht durch sanfte Maßnahmen steuern.

Bei Crashdiäten und Nahrungs- ergänzungsmitteln, in denen 10 Kg Gewichtsabnahme innerhalb von einer Woche versprochen werden, kann die Gesundheit nur auf der Strecke bleiben. Zunehmen geht ja auch nicht in dieser Geschwindigkeit, vielleicht ausgenommen die Touristendauermast auf All-Inklusive Clubschiffen mit 6 Mahlzeiten täglich. Eine anhaltende Ernährungsumstellung ist der Garant für Gesundheit und das Wunschgewicht. Es ist möglich aber nicht sinnvoll sein Körpergewicht nur durch "hungern" zu erreichen.

Der Mensch ist ein Raubtier; ein Jäger und Sammler, der seiner Beute hinter herlaufen kann, der auf Bäume klettern kann, um Obst und Nüsse zu ernten. Von der Evolution wurde der menschliche Körper nicht dazu konzipiert auf Bürostühlen zu sitzen oder den größten Teil des Tages auf der Couch herum zu lungern. Jeden Tag ein kleiner Spaziergang, am Wochenende eine kleine Tour mit dem Rad und nicht alles von Maschinen erledigen lassen. Eischnee von Hand zu schlagen, Teig für Nudeln selber kneten, Treppe statt Aufzug, halt mehr per pedes statt Mercedes sind nur ein paar Beispiele. Je mehr Muskelmasse Dein Körper hat, umso höher ist schon der Grundumsatz an Kalorien.

per pedes apostolorum
Zu Fuß wie die Apostel