Kaffee - muntermacher und gesundheitsbooster
Kaffee: ob schwarz und süß oder mit viel aufgeschäumter Milch, für viele Menschen ist ohne ihn ein Start in den Tag undenkbar. Auch überzeugte Teetrinker sollten sich gelegentlich eine Tasse gönnen, die gesundheitsfördernden Stoffe darin sprechen dafür.
Bereits vor über 1000 Jahren wurde ein kaffeeähnliches Getränk in Äthiopien erwähnt und hat inzwischen den ganzen Erdball erobert. Kaffeebohnen sind die gerösteten und gemahlenen Samen von Kaffeesträuchern, von denen hauptsächlich die Arten Arabica und Robusta die wichtigsten Arten sind. Kaffe, vielmehr das Koffein darin, wirkt anregend auf das Zentrale Nervensystem, die Verdauung und erhöht kurzzeitig die Filterleistung der Nieren. Zudem enthält er Niacin (ein B-Vitamin, wichtig für den Fett-, Eiweiß- und Kohlenhydratstoffwechsel) und Antioxidantien (Radikalenfänger, die u.a. den Alterungsprozess verlangsamen sollten), Polysaccharide, ca 17 % Öle und einige andere Substanzen. Über positive und negative Wirkungen von Kaffee streiten sich die Gelehrten noch, relativ sicher ist, dass bei mäßigem Kaffeekonsum die positiven Wirkungen überwiegen, er soll das Risiko für Nieren- und Brustkrebs senken.
Drei bis fünf Tassen täglich werden im Allgemeinen gut vertragen, entkoffeinierter Kaffee soll etwas bekömmlicher sein, büßt aber dadurch einige seiner gesundheitsfördernden Wirkungen ein. Wer Probleme mit der Säure hat, möge mal eine Prise Haushaltsnatron hinzufügen, die neutralisiert einen Teil der Säure, auch der dadurch verstärkt produzierten Magensäure. Wer gerne Kaffee trinkt aber ihn nicht gut verträgt, kann auch die Zubereitungsart variieren, sodass unverträgliche Bestandteile weniger gelöst werden. Auf die zahlreichen Zubereitungsvarianten gehe ich weiter unten ein. Kaffee zählt übrigens ohne Einschränkungen in der täglichen Flüssigkeitsbilanz, dass er ein "Wasserräuber" ist, ist inzwischen widerlegt. Er erhöht nur kurzzeitig die Filterleistung der Nieren und ist damit gut für diese. Was sogar mich überrascht hat ist, dass Kaffee auch Ballaststoffe enthält, je nach Zubereitungsart 0,5 g (Filterkaffee) bis 0,75 g (Instantkaffee) pro 100 ml.
Kaffeesatz wurde früher in viel umfangreicher als heutzutage im Haushalt genutzt, er ist nicht nur ein guter Pflanzendünger, sondern auch ein akzeptables Scheuer- und Reinigungsmittel. Wenn es in der Küche mal unangenehm riecht, etwa nach der Zubereitung von Fisch oder Kohl, ein wenig Kaffeemehl in einer Pfanne erhitzen. Ein großer Teil des Kaffeepreises gehen als Steuern und Zölle in den Staatssäckel und unterstützen so mit ungefähr einer Milliarde Euro die Länder- und den Bundeshaushalt.
Kaffee zubereiten und Kaffeezubereitungen
Dabei kommt das heiße aber nicht kochende Wasser direkt in das eher grob gemahlene Kaffeepulver. Als Türkischer Kaffee oder Räuberkaffee wird die gewünschte Menge Kaffeemehl in den Becher oder die Tasse gegeben, mit Wasser aufgegossen und evtuell gesüßt oder mit Milch nach einer kurzen Wartezeit getrunken. Eine Variante davon ist die French Press, eine zylindrische Glaskanne, bei der ein Sieb den Kaffeesatz nach unten drückt und das Getränk so einigermaßen "krümelfrei" genossen werden kann. Durch den langen und intensiven Kontakt mit dem heißen Wasser werden bei dieser Methode sehr viel Koffein und auch Bitterstoffe gelöst, auch Öl aus der Kaffeebohne schwimmt oft obenauf. Das schmeckt nicht jedem und dieser Kaffee wird auch nicht von allen gut vertragen. Eine weitere Möglichkeit ist der sogenannte Kannenaufguss, bei dem das Kaffeepulver in einer Kanne mit heißem Wasser aufgegossen wird und beim Einschenken in die Tasse durch ein Sieb gegossen wird.
Seit in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die elektrischen Kaffeemaschinen ihren Siegeszug begannen, wurde die Methode des gefilterten Kaffees immer beliebter. Vorläufer von mehr oder weniger automatischen Kaffeemaschinen wurden schon vor über 200 Jahren erfunden. Ich persönlich bevorzuge einen Porzellanfilter mit Filtertüte und das Wasser bringe ich in einem Wasserkocher zum Kochen, nach einer kurzen Abkühlzeit gieße ich bei meiner 0,5-l-Kanne zweimal auf. Es gibt auch Kaffeemaschinen die dieses Prinzip (Schwallmethode) nutzen, bei diesen ist der Wasserbehälter oft oberhalb des Filters. Günstige Maschinen pumpen das Wasser oft aus seitlichen oder hinteren Tanks in den Filter und erhitzen es dabei. Der größte Teil des Öls der Kaffeebohnen wird dabei von der Filtertüte aufgefangen. Auch hierbei werden durch den relativ langen Kontakt mit dem Wasser viel Koffein und Bitterstoffe herausgelöst.
Seit einigen Jahren sind Kaffeepad- und Kapselmaschinen auf dem Vormarsch. Ich persönlich halte sie zwar für bequem aber überflüssig, umweltschädlich und die Kaffeeportiönchen für total überteuert. Da viele der Geräte die Erhitzungseinheit in eingeschaltetem Zustand auf Betriebstemperatur halten Für 50 bis 150 Euro erhält man bei den Kaffeepadmaschinen meist nur ein Plastikgehäuse mit Durchlauferhitzer mit allerlei Tücken in der Bedienung und insgesamt mäßiger Qualität. Zumindest die meisten Kaffeepads lassen sich umweltfreundlich in der Biotonne entsorgen. Kaffeepads sollte man nicht lange aufbewahren, da sie keinen Schutz vor Luft bieten, die das Öl der Kaffeebohnen schnell oxidieren lässt und so die Qualität und den Geschmack des Kaffees mindert.
Kapselmaschinen
Für immerhin 80 bis 250 Euro bekommt man Geräte, die schon etwas schicker aussehen. Teils durch die Aluminiumkapselnbedingt ist der Portionspreis ein Vielfaches höher als bei einem normalen Päckchen Kaffee. Aluminium hat eine geradezu katastrophale Ökobilanz, umso wichtiger ist es, die gebrauchten Kapseln über die Wertstoffsammlung dem Recycling zuzuführen. Das gilt bedingt natürlich auch für Geräte mit Kunststoffkapseln. Für den, der eher selten Kaffee trinkt sind diese eine gute Alternative, da der Kaffee in den dichten Kapseln bestens vor Sauerstoff geschützt ist und so lange sein Aroma behält.Wer seine Liebe zu Kaffeespezialitäten und ein gewisses Vermögen zur Schau stellen will, stellt sich einen dieser monströsen Kaffeevollautomaten auf. Im Prinzip sind das aufgemotzte Espressomaschinen, sie werden mit ganzen Bohnen befüllt, die jedes Mal frisch gemahlen werden. Da sie nicht den nötigen Druck aufbauen können, ergibt das zwar einen guten Kaffee aber keinen Espresso. Bei vielen ist ein Filtersystem zur Enthärtung des Wassers sowie eine (halb- oder vollautomatische) Milchschaumerzeugung integriert. Bei vielen Automaten kann es zu hygienischen Mängeln durch nachlässige, zum Teil auch fehlende Reinigungsmöglichkeiten kommen. Wer sich so ein Gerät leisten möchte, sollte auch einen gewissen Betrag für eine jährliche Grundreinigung durch einen Fachmann, der die Maschine auseinandernimmt mit einplanen.
Espressomaschinen
Wer mehr Wert auf einen guten Espresso legt als auf Angeberei ist mit einer (guten) Espressomaschine besser bedient. Mit 9 bis 15 bar Druck erzeugen diese auch eine gute Crema (Schaum aus in der Kaffeebohne enthaltenem Öl, Eiweiß und CO2). Für Espresso ist der Mahlgrad sehr fein was leider die Oxidation begünstigt und mit zunehmender Lagerdauer auch die Crema weniger wird. Ein leidenschaftlicher Espresso-Liebhaber wird die Bohnen ohnehin in einer separaten Mühle frisch mahlen. Vorgemahlenes Espressopulver sollte, ohne Umfüllen, in der Originaltüte in einer luftdichten Dose bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden.In vielen Ländern wird mehr löslicher Kaffee getrunken als frisch zubereiteter. Besonders Instant-Kaffeezubereitungen wie Cappucino nehmen auch hierzulande immer mehr Platz in der Regalen der Supermärkte und Discounter ein. Auch diese Erzeugnisse sollten nur mit heißem aber nicht kochendem Wasser aufgegossen werden. Viele dieser Produkte sind oft sehr zuckerhaltig. Reiner Kaffee hat trotz in der Bohne enthaltener natürlicher Öle und Zucker nur wenig Kalorien (3 bis 4 kcal je 100g). Bei Kaffeezubereitungen sieht das ganz anders aus. Je nach Milchanteil (und deren Fettgehalt), zugesetztem Zucker, Kakao und Sirup können Nährwerte von 200 bis 400 kcal pro 100 ml oder gar darüber erreicht werden. Auf dem Weg zur Wunschfigur ist ein großer Latte macchiato mit extra Caramelsirup ein gewichtiges Hindernis.