Vitamine - Helfer des Immunsystems und Stoffwechsels

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung stellt eindeutig fest, dass Deutschland kein Vitaminmangelland ist. Die Versorgung mit fast allen Vitaminen ist hierzulande gut und durch Vitaminmangel bedingte Krankheiten seien äußerst selten. Bei nur wenigen Personengruppen, wie Säuglingen und über 65 Jährigen sei die Versorgung verbesserungswürdig. Bei (zusätzlich eingenommenen) Vitaminpräparaten und damit angereicherten Lebensmitteln kann größerer Schaden angerichtet werden als bei einer zeitweiligen Unterversorgung. vgwort

Durch Nahrungsergänzungsmittel kann eine ungesunde Ernährungs- und Lebensweise nicht korrigiert werden. Vitamine ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche organische Verbindungen, im Gegensatz zu den Mineralstoffen, die anorganische Verbindungen sind. Sie regulieren unseren Stoffwechsel, stärken unser Immunsystem und sind an der Bildung vieler Zellen: Blutkörperchen, Knochen und Zähnen usw. beteiligt. Von den 13 Vitaminen kann unser Körper lediglich zwei selber produzieren - Vitamin D (Sonnenbad) und Niacin, alle anderen muss der Mensch über die Nahrung zu sich nehmen. Die empfohlenen Tagesmengen sind ohnehin nur Schätzungen mit (erheblichen) Sicherheitszuschlägen. Wirklich Aussagefähige, wissenschaftlich fundierte Studien gibt es nicht. Vitaminpräparate und damit angereicherte Lebensmittel sind ein millionenschwerer Markt, der Marketingexperten zu Höchstleistungen anspornt - so verkaufen sich sogar Bonbons reiner Zucker als gesunde Nascherei. vgwort

Vitamin C - Ascorbinsäure

Antixidans und Konservierungsmittel
Kresse, Vitamin C lieverant Zuerst die gute Nachricht, mit einer Portion Pommes frites mit Ketchup hast Du schon circa 50 % Deines Tagesbedarfs an Vitamin C gedeckt, mit einem Stück Obst (gilt auch für Obstkuchen) oder einer halben Paprikaschote bist Du auf jeden Fall im grünen Bereich. Der Minimalbedarf an Ascorbinsäure (das ist Vitamin C) liegt bei - geschätzten - 50 bis 100 mg täglich. Nur wenn über mehrere Monate praktisch kein Vitamin C (weniger als 20 mg) aufgenommen wird, besteht die Gefahr an Skorbut zu erkranken. Auf der anderen Seite gibt es keine bestätigten Beweise, dass sehr viel davon auch sehr viel gesundheitlichen Nutzen hätte. Da es wasserlöslich ist, wird Zuviel davon vom Körper einfach ausgeschieden.

Vitamin (Provitamin) A

Vitamin A

für Haut und Augen
Vitamin A (Retinol) und Provitamin A (Carotine) werden über die Nahrung aufgenommen, für die optimale Verwertung im Körper werden geringe Mengen Fett benötigt, da diese fettlöslich sind. Neben einer allgemeinen Mittäterschaft im Stoffwechsel ist Vitamin A für die Haut und das Sehrvermögen von Bedeutung.

In Leber, Fisch, Eigelb und Milchprodukten kommt Vitamin A vor, als Provitamin A (Carotine) ist es als gelblicher bis rötlicher Farbstoff in vielen Gemüsesorten, auch in vielen augenscheinlich grünen.

Vitamin A ist gegenüber Licht, Luft (Oxydation) und langes Kochen empfindlich. Lebensmittel deshalb nicht unnötig lange lagern, möglichst kühl, dunkel und gut verpackt.

Vitamin B Gruppe

In dieser werden die Vitamine B 1, 2, 3, 5, 6, 7, 9 und 12 zusammen- gefasst. Ausgenommen B12, das nur in Fleisch, Ei, Leber und Algen vorkommt; ein Mangel führt zu Blutbildungsstörungen aber der in der (menschlichen) Leber gespeicherte Vorrat kann monatelang als Reserve dienen. Alle anderen kommen in pflanzlichen und tierischen Produkten vor. Wer gelegentlich irgendetwas isst, braucht sich um die B-Vitamine keine Gedanken machen, abgesehen von strengen Veganern, die sich Gedanken um ihre Versorgung mit Vitamin B12 machen sollten.

Radieschensprossen

 

Radieschensprossen, neben fast doppelt so viel Vitamin C wie Radieschen (rund 15 mg) enthalten die Sprossen fast 30 mg davon und mehr als zehnmal soviel Vitamin B3 (Niacin) 2,9 mg je 100 g. Vitamin B3 ist seit kurzem die größte Hoffnung bei der Bekämpfung Multiresistenter Keime (MRSA)

Vitamin E (Tocopherol)

Unter diesem Begriff werden acht Tocopherole und Tocotrienole zusammen gefasst. Diese sind überwiegend AntioxidantienInformation

Antioxidantien:Oxidation: Chemische Prozesse, nicht nur in Verbindung mit Sauerstoff, die manchmal erwünscht und oft unerwünscht sind, wobei Moleküle verändert oder zerstört werden und so Giftstoffe (Radikale) entstehen. Wichtige Lieferanten für Antioxidantien sind Kaffee, Tee, Rotwein und Obst. (Radikalenfänger), im (lebenden) Fettgewebe schützt es dieses ranzig zu werden. Gerne propagierte Versprechen wie eine generelle Senkung des Krebsrisikos, vor allem bei Rauchern, und Lebenszeit verlängernde Effekte durch die Einnahme von entsprechenden Präparaten konnten in Studien nicht belegt werden - eher im Gegenteil.

Die natürliche Versorgung über Lebensmittel ist ausreichend und es kann im Körper gut gespeichert werden. Mit pflanzlichen Ölen, Nüssen und auch eingeschränkt mit Butter lässt sich die Versorgung sicher stellen. Also nicht mit Sonnenblumen- oder Olivenöl knausern, egal ob für Salate oder Gebratenes oder Frittiertes, Vitamin E ist relativ hitzestabil und die Verluste beim Erhitzen gering.

Gehalt an Vitamin E in Lebensmitteln

Vitamin D (Cholecalciferol)

Vitamin D Lieferant Seefische: Lachs

reguliert Kalzium In Lebensmitteln ist es vor allem in fettigen Fischen wie Hering, Lachs, Aal, Karpfen und einigen anderen zu finden. Durch Sonnenbestrahlung (UV-B) kann der Körper eine Vorstufe davon selber bilden. Eigentlich ist es eher eine Art Hormon das bei der Blutbildung, dem Knochenaufbau und der Regulierung des Calciumspiegels im Blut eine Rolle spielt. Eine Unterversorgung soll bei vielen Krankheiten, diverse Krebsarten, Demenz, manchen Infektions-krankheiten (besonders der Atemwege) und Krankheiten des Blutkreislaufs um nur ein paar zu nennen, das Risiko erhöhen bzw. eine ausreichende Versorgung das Risiko daran zu erkranken senken. Warnen kann ich nur vor einer übermäßigen Aufnahme in Form von Tabletten, zu viel davon soll ein größeres Risiko sein als eine zeitweise Unterversorgung. Die sicherste "Aufnahme" ist in Form eines Sonnenbads, dazu reichen schon wenige Minuten aber auch bei längeren Sonnenbädern gibt es im Organismus Mechanismen, die eine Überproduktion verhindern. Wer sich 15 bis 20 Minuten der Sonne aussetzt, braucht auch noch keine Angst vor Hautkrebs haben. Dieser wird durch übermäßiges Sonnenbaden und Sonnenbrände verursacht. Wer länger in der Sonne bleiben will, sollte seine Haut auf jeden Fall durch Sonnencremes schützen auch wenn diese, die Vitamin D Bildung verringern.

Eher skeptisch stehe ich der Erhöhung der Referenzwerte durch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gegenüber. Statt durch (kostspielige) Supplemente oder angereicherte Lebensmittel sollte man sich lieber mehr dafür einsetzen, dass sich die Leute mehr im Freien bewegen, das stärkt nicht nur die Knochen, sondern auch die Bewegungssicherheit und den ganzen Körper. Werden an schönen Herbsttagen die Lager aufgefüllt, kann man sich mit diesem Vorrat problemlos durch die dunklen Wintermonate retten. Auch bei bewölktem Himmel dringt ein großer Teil der UV-B-Strahlung bis zu unserer Haut durch. Also schick die Kids in den Garten oder auf den Spielplatz und schieb die bettlägrige Oma auf die Terrasse.