Tee - ein gesunder Durstlöscher

Tee, heiß und kalt ein gesunder Genuss

In Deutschland werden fast alle mit heißem Wasser aufgegossenen Pflanzenteile als Tee bezeichnet. Wer von Tee redet meint aber meistens schwarzen oder grünen Tee. Je nach Qualität werden dazu die Triebspitzen und obersten Blätter der Teepflanze, einer Kamelienart, geerntet und verarbeitet. Für Schwarztee werden die frischen Blätter einem Fermentationsprozess (Oxidation) unterzogen bevor diese getrocknet werden. Dank weltumspannender Frachtflüge ist es auch möglich viel Geld für frische (ungetrocknete) Tees auszugeben. Teeblätter enthalten etwa doppelt soviel Koffein wie Kaffeebohnen, jedoch wird dieses durch reichlich Wasser stärker verdünnt als bei der Kaffeezubereitung.

Die generelle gesundheitsfördernde Wirkung von (wenig- oder ungesüßten und natürlichem) Tee ist unbestritten, über die Details und das Warum streiten sich die Gelehrten noch. Die Studienlage dazu ist bisweilen widersprüchlich, mal wird eindeutig bewiesen, dass Tee das Krebsrisiko senkt, mal wird wird eine Herz und Blutgefäße schützende Wirkung belegt, ein andere will Beweise haben damit die Lebenserwartung zu erhöhen und wem gar nichts mehr einfällt, wirft die kariesvorbeugende Wirkung ins Feld. Das Ganze wird noch vom Glaubenskrieg gewürzt, der darüber entbrannt ist, ob grüner Tee gesünder sei oder nicht. Egal ob grün oder schwarz, die Auswahl solltest Du danach treffen welcher Dir am besten schmeckt. Beide Tees enthalten Polyphenole, die die Eisenaufnahme behindern, bei einem oder maximal eineinhalb Litern täglich sollte deshalb Schluss ein. Wer viel Tee trinkt, sollte sich zwei Stunden vor und nach der Hauptmahlzeit des Tages deshalb eine Tee freie Pause gönnen.

Über die optimale Zubereitung von Tee wurden schon ganze Bücher vollgeschrieben und deshalb gehe ich hier nur auf wenige Grundlagen ein. Für eine kräftigen und belebenden (schwarzen) Tee morgens reichlich Teeblätter mit sprudelnd kochendem Wasser übergießen und nur kurz ziehen lassen, etwa 30 bis 60 Sekunden. Feine Schwarztees und grüne Tees werden mit nur 90°C heißem Wasser gebrüht und dürfen 1 bis 5 Minuten ziehen, nach gewünschtem Geschmack. Das Koffein wird sofort vom Wasser gelöst, später auch die Gerb- und Bitterstoffe in den Blättern. Besonders bei grünem Tee kann man zwei bis drei Aufgüsse machen, die dann nur noch kurz ziehen sollten. Grüner Tee wird vor dem eigentlichen Aufguss auch gerne "gewaschen", dazu die Blätter mit nur wenig heißem Wasser aufgießen und nach ein paar Sekunden diesen ersten Sud wegschütten und erneut mit Wasser auffüllen. vgw

Tee Sorten

Die Qualität des Tees wird im wesentlichen vom Anbaugebiet (z.B. Assam, Darjeeling, Sri Lanka /Ceylon), der Höhenlage, dem Erntezeitpunkt (Frühjahr - First Flush, Second Flush, Autumnal - herbstlich) und den gepflückten Blätter, Triebspitze - Flowery Orange Pekoe, die der Knospe folgenden Blätter in ihrer Reihenfolge als Orange Pekoe, Pekoe bis zu den "älteren" Blättern als Souchong bezeichnet. Ein weiterer Aspekt ist die Blattgröße bzw. wie weit diese zerkleinert wurden, Bei grünem Tee "Gunpowder" werden nur die zartesten Blätter zu kleinen Kügelchen gerollt, broken - die Blätter werden etwas zerrissen und bei Dust sind sie zu Pulver gemahlen. Je kleiner das Material ist, umso schneller kann das Wasser Aromen, Koffein und andere Substanzen auslösen entsprechend sollte die Ziehzeit angepasst werden.

Tee sollte mit möglichst wenig Luft und fernab von Dampf oder Fremdgerüchen gelagert werden. Den Tee in der Tüte fest einrollen und damit in eine hübsche Dose stecken. Die praktischen Teebeutel sind in dieser Hinsicht denkbar unge- eignet, wenn schon dann solltest Du diese aus der Pappschachtel in eine dicht schließende Dose umfüllen. Dank Teesieben, Teeeiern, Baumwollteebeuteln oder Einwegbeutel zum selbst befüllen sind fertige Teebeutel eigentlich über- flüssig und zu teuer. Für deren vergleichsweise hohen Preis bei niedriger Qualität kannst Du dir auch einen hochwertigen losen Tee kaufen und selbst portionieren.

Tee wird gerne mit duftenden Blüten, getrockneten Früchten und verschiedensten Gewürzen aromatisiert. Jasmin, Rosen, Zimt, Vanille, Bergamotte, Ingwer und Früchte wie Orange und Kirsche erfreuen sich dabei besonderer Beliebtheit. Wer diese fertig kauft, sollte darauf achten, ob auch natürliche Zutaten verwendet wurden oder nur in Laboren gezüchtete Aromen. Ob Du dem Tee dann noch Zucker, Honig, Sirup, Kandis, Zitrone, Stevia, Milch oder Kaffeeweißer bleibt Deinem persönlichen Geschmack überlassen. Stark gesüßte Tees sind jedoch eher ein Nährmittel als ein Durstlösche!

Tee schmeckt am besten, wenn er mit weichem, kalkarmen Wasser gebrüht wird. Wer in Gebieten mit hartem Leitungswasser lebt, kann seinen Tee mit mineralarmen Tafelwasser kochen oder nutzt Wasserfilter für den Hausgebrauch. Egal ob Kannenfilter oder fest installierte Systeme, die Wartungs- und Reinigungshinweise des Herstellers sollten, für eine optimale Filterleistung und Geringhaltung der Keimzahlen eingehalten werden. Eine möglicherweise auftretende geringe Verkeimung ist in diesem Fall kein Problem, da das Wasser für die Teezubereitung ohnehin mindestens eine Minute sprudelnd kochen sollte und dann auf die gewünschte Temperatur für den Aufguss abkühlen kann.

Kräutertee

Schätzungsweise über 700 Pflanzen können für diese verwendet werden. Da einige dieser Pflanzen auch arzneilich wirksame Drogen enthalten, heißt es aufpassen und sich gegebenenfalls durch einen Heilpraktiker oder Apotheker beraten zu lassen. Darunter fallen auch augenscheinlich harmlose Pflänzchen wie Kamille, Lindenblüten und Pfefferminze. Diese sind nicht für den Dauergenuss geeignet, da ihre wirksamen Substanzen bei längerem Gebrauch Nebenwirkungen entfalten können. In Supermärkten gibt es eine Vielzahl von Heiltees gegen alles Mögliche, auch bei diesen sollten immer wieder mehrwöchige Pausen eingelegt werden.

Brennnessel, Erdbeer- und Brombeerblätter (aus der Apotheke oder einem Teegeschäft) kann man gut als Basis für einen Jeden-Tag-Tee verwenden. Da dieser jedoch relativ fade schmeckt, kann man ihn abwechselnd mit Gewürzen, Früchten und Blüten aromatisieren. Unter anderem sind hierfür Hagebutte, Hibiskus, Jasmin, Apfel, Orange, Zitrone, Zimt, Ingwer und Kakaoschalen gut geeignet. Der aus Südafrika stammende Rooibos oder zu Deutsch Rotbusch kann auch über längere Zeit bedenkenlos getrunken werden. Für diesen werden die dünnen Zweige des Rooibos geerntet, gequetscht und fermentiert, was ihm den typischen Geschmack und Farbe gibt.

Wer einen Garten oder zumindest eine größere Terasse hat, kann sich viele Kräuter und Blüten selber ziehen. Vorsicht bei Pfefferminze, diese wuchert sehr stark durch Ausläufer und eventuell auch durch Samen, diese in einen großen Kübel pflanzen oder im Beet mit einer Wurzelsperre begrenzen. Zitronenmelisse sät sich auch gerne aus, wenn man sie lässt, ist aber auch leicht auszureißen. Alle zwei oder drei Jahre sollte diese ohnehin den Standort wechseln. Eine Rose mit angenehmen Duft ist eine gute Ergänzung. Damals im Schrebergarten habe ich auch Kornblumen ausgesät, diese sind zwar geschmacksneutral sehen aber in einer Kräuterteemischung sehr schön aus. Wenn dann noch etwas Platz für Ringelblumen und Malven übrig ist, sind die Grundlagen für einen wohlschmeckenden und bunten Kräutertee gegeben.