Übersicht haushaltsüblicher Fette und Öle
Die Qual der Wahl
Die Auswahl in den Supermärkten ist kaum zu überblicken und die Preisspanne von wenigen Cent bis zweistelligen Eurobeträgen je Liter. Neben den gesundheitlichen (und finanziellen) Aspekten gilt es auch noch den Einsatzzweck und die Haltbarkeit zu berücksichtigen. Die Lust auf Olivenöl wurde mir durch Panscherei und minderwertige Qualitäten inzwischen gründlich verdorben. Selbst wenn man einen hohen Preis dafür bezahlt, kann man nicht sicher sein ein erstklassiges und schmackhaftes Olivenöl zu bekommen. Günstigere aber nicht weniger gesunde Öle findest Du in folgender Übersicht.
Sonnenblumenöl
Reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und Linolsäure, diese hemmt Entzündungsrozesse in der Haut von Kontaktdermitis, über Sonnenbrand bis Altersflecken. Die Lagerfähigkeit beträgt etwa ein Jahr, deshalb Gebindegrößen wählen die innerhalb von 6 Monaten aufgebraucht werden können. Nicht über 200°C erhitzen, bedingt zum Frittieren geeignet.
Erdnussöl
Ist ein hervorragendes Öl zum Frittieren und für den Wok, da es bis über 230°C erhitzt werden kann. Es enthält ausgewogene Verhältnisse von gesättigten, einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Bei dunkler, kühler und gut verschlossener Lagerung ist es bis zu zwei Jahre haltbar. Bei Temperaturen unter 10°C wird es fest, was aber für das Öl kein Problem ist. Eine kleine Menge zum täglichen Verbrauch kann auch gut bei Zimmertemperatur aufgehoben werden.
Olivenöl
Enthält relativ wenig mehrfach ungesättigte Fettsäuren, sehr viele einfach unges. Fetts. und nur wenig gesättigte Fetts.. Es ist bis über 220°C (raffiniertes Olivenöl! kaltgepresstes nur bis 190°C) temperaturstabil und daher bestens zum Braten und Frittieren geeignet Kühl, dunkel und vor Sauerstoff geschützt ist Olivenöl bis zu drei Jahre lagerfähig. Laut [Stiftung Warentest] sättigt Olivenöl länger als andere Öle und bei [WDR Markt] haben die Öle von Discountern sehr gut abgeschnitten.
Rapsöl
Seit Rapssorten mit einem geringen Gehalt an Säure und Bitterstoffen gezüchtet werden, findet es immer mehr Verwendung in der Küche. Enthält viele einfach ungesättigte Fettsäuren aber nur einem mäßigen Anteil mehrfach unges. Fetts.. Kaltgepresstes Rapsöl am Besten für Salate verwenden und nicht über 190°C erhitzen, raffiniertes Rapsöl ist bis 220°C hitzestabil, dieses eignet sich auch zum Frittieren.
Maiskeimöl
Durch seinen natürlich hohen Anteil an Vitamin E ist dieses sehr lange haltbar. Es besteht zu über 50% aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren, allerdings auch weniger guten Omega-6-Fettsäuren, weshalb nicht zuviel davon verzehrt werden sollte. Bis 200°C erhitzbar, da auch bei dieser Temperatur bei Maiskeimöl wenig schädliche Stoffe entstehen ist es sehr gut zum scharf anbraten geeignet.
Arganöl
Nur weil es selten und teuer ist, ist es nicht auch automatisch gesund- heitlich wertvoll. Das zeigt sich in der Zusammensetzung der Fettsäuren, da ist es mit Erdnussöl vergleichbar. Wer arme marokkanische Land- und Bergfrauen unterstützen möchte, auf Betreiben der Regierung wird es hauptsächlich in Handarbeit gewonnen, kann es gerne kaufen. Einzigartig wird es durch zwei Stigmasterole (gehören zu den Phytosterinen) die eine zellstimulierende Wirkung haben und das Tumorrisiko senken (sollen), ein wissen- schaftlicher Beweis hierfür steht noch aus.
Schmalz
Als Schmalz oder Talg werden Fette tierischen Ursprungs bezeichnet, gewöhnlich sind diese auf über 200°C erhitzbar und deshalb gut zum scharfen Anbraten oder Frittieren geeignet. In der Küche finden Schweine- und Gänseschmalz eher als geschmacks- gebende Zutat Verwendung, die Belgier frittieren bevorzugt in Rinderfett ihre Pommes frittes. Auch als Brotaufstrich sind einige Schmalzspezialitäten sehr beliebt, bitte auf die Kalorienbilanz achten.
Butterschmalz ist von Eiweiß und Wasser befreit und daher lange haltbar (im Kühlschrank über ein Jahr) sowie auch zum Braten geeignet.
Distelöl
Dieses Öl wird durch Kaltpressung aus den Samen der Färberdistel gewonnen. Es hat einen sehr hohen Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren, schon deshalb sollte es bei kalten Speisen verwendet werden. Durch erhitzen werden diese bald zerstört, ausserdem liegt der Rauchpunkt bei niedrigen 150°C. Zum Anschwitzen von Gemüse bei geringer Hitze oder schnell gegartem Fisch und Meeresfrüchten lässt es sich ohne Einbußen verwenden. Der Geschmack ist weitgehend neutral und so kann es die Aromen von Kräutern und Gewürzen gut annehmen. Es lässt sich 12 bis maximal 18 Monate lagern. Wegen seiner pflegenden Wirkung für die Haut wird es häufig in Pflegeprodukten eingesetzt und eignet sich gut als Badezusatz.
Leinöl
Für die Verwendung als Lebensmittel wird das Öl kalt aus Leinsamen gepresst. Diese enthalten etwa 40 % Öl, wovon ungefähr die Hälfte Omega-3-Fettsäuren sind, deren gesundheitsfördernde Wirkung auf das Herz und die Blutgefäße inzwischen wissenschaftlich belegt sind. Leinöl ist nicht gut lagerfähig und verändert sehr schnell seinen Geschmack, da es bitter werden kann. Es sollte deshalb kühl und luftdicht verschlossen aufbewahrt werden, was sogar im Gefrierfach möglich ist. Ein paarmal in der Woche ein bis zwei Esslöffel auf kalte Gerichte gegeben und man profitiert von den positiven Wirkungen der Omega-3-Fettsäuren. Erhitzt werden sollte des nicht, da dabei viele der gesundheitsfördernden Ölsäuren zerstört werden. Leinsamen enthalten zwar diese wertvollen Ölsäuren werden aber unverdaut ausgeschieden.
Nussöle & Co.
Aus Wal- und Haselnüssen, Macadamia und Pistazien sowie Mandeln lass sich teils sehr aromatische aber auch teure Öle pressen. Auch unter optimalen Bedingungen sollten diese nicht länger als drei Monate gelagert werden. Sie werden gerne bei exquisiten Speisen, besonders im süßen Bereich verwendet.